Erste-Hilfe-Checkliste fürs Ferienlager & Ausflüge
Allgemeine Tipps
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Erste-Hilfe-Koffer: Ein klassischer Erste-Hilfe-Koffer (z.B.: aus der Apotheke) ist eine gute Basis. Ergänzende Materialien findest du weiter unten.
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Kleine Erste-Hilfe-Päckchen: Kleinere Päckchen mit den wichtigsten Erste-Hilfe-Materialien machen Sinn für Ausflüge am Ferienlager, wie z.B.: zum Badesee oder zur Wanderung.
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Erste-Hilfe-Kenntnisse im Team: Mindestens eine Person im Leitungsteam (z.B.: die Lagerleitung) sollte gut über aktuelle Erste-Hilfe-Maßnahmen Bescheid wissen – am besten regelmäßig Kurse besuchen. Diese Person ist auch für die Kontrolle der Ausstattung zuständig.
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Verhalten in Notfällen: Sprecht euch im Team im Vorhinein bereits ab, wer welche Aufgaben übernehmen kann, wer erste Hilfe-Wissen hat und wer sich was zutraut.
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Material regelmäßig überprüfen: Besonders vor dem Lager oder Ausflug Ablaufdaten kontrollieren!
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Infos einholen: Fragt bei Ärzt*innen, beim Roten Kreuz, Arbeiter-Samariterbund oder bei der Apotheke nach, ob Material für Jungschar- oder Ministrant*innengruppen verfügbar ist (Sponsoring-Anfrage).
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Notfall-Nummer & Adressen griffbereit: Vorab nachsehen, wo sich die nächsten Ärzt*innen, Apotheken und Krankenhäuser befinden – Notrufnummern, Adressen und Öffnungszeiten ausdrucken oder analog mitnehmen.
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Medikamente & Einverständnis: Alle Medikamente müssen von den Kindern mitgebracht werden. Nur mit schriftlicher Einverständniserklärung der Eltern darf etwas verabreicht werden – auch bei Salben.
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Wichtige Infos im Anmeldeformular abfragen: Allergien, Dauermedikation, Notfallkontakte – idealerweise alles schon bei der Anmeldung klären.
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E-Card mitnehmen lassen: Die Karten können gesammelt und gemeinsam aufbewahrt werden.
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Wichtige Medikamente immer dabeihaben: Medikamente, die Kinder im Ernstfall sofort brauchen (z. B. Asthmaspray, Notfallpen), müssen jederzeit griffbereit sein.
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Zecken entfernen: Nur, wenn ihr euch sicher seid – danach die Stelle desinfizieren und beobachten. Eltern informieren!
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Insektenstiche & Allergien: Bei bekannten Allergien unbedingt Notfallmedikamente mitnehmen. Salben dürfen nur vom Kind selbst verwendet werden, wenn es diese dabeihat.
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Sonnen- & Hitzeschutz beachten: Sonnencreme, Kopfbedeckung und ausreichend Trinkpausen sind essenziell – besonders bei Wanderungen.
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Trinkwasser & Zucker (z. B. Traubenzucker): Für Kreislaufprobleme oder Unterzuckerung griffbereit haben.
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Erste-Hilfe-Kurs fürs Team: Ab einer gewissen Gruppengröße lohnt sich ein interner Kurs zur Auffrischung – beim Roten Kreuz oder Arbeiter-Samariterbund nachfragen. Vielleicht übernimmt eure Pfarrgemeinde oder Pfarre sogar die Kosten. Hier kann man sich bestimmt auch gut mit benachbarten Pfarrgemeinden zusammenschließen.
Kindgerechte Kommunikation
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Kinder vorbereiten: Erklärt den Kindern auf einfache Weise, was sie bei Verletzungen tun sollen und zu wem sie gehen können.
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Ruhe bewahren: In Notsituationen hilft eine ruhige, zugewandte Ansprache sehr – auch bei kleinen Verletzungen.
Dokumentation & Absicherung
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Vorfälle dokumentieren: Bei jeder relevanten Verletzung oder Medikamentengabe: kurz schriftlich festhalten (Datum, Uhrzeit, was passiert, wer wurde informiert).
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Einverständniserklärungen schriftlich einholen: Für Medikamentengaben, Zeckenentfernung, Salben, ätherische Öle usw.
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Datenschutz beachten: Persönliche Gesundheitsdaten (z. B. Allergien, Medikationspläne) nur mit Berechtigten teilen und sicher aufbewahren.
Erste-Hilfe-Koffer & zusätzliche Materialien
Das sollte im Erste-Hilfe-Koffer enthalten sein:
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Saugfähige Wundauflagen (verschiedene Größen, 2–3 Stück)
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Beschichtete Wundauflagen (z. B. Aluderm, 2–3 Stück)
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Mullbinden (2–3 Stück)
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Sofortverbände mit integrierter Wundauflage (2–3 Stück)
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Dreieckstuch (1 Stück)
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Rettungsdecke (1 Stück)
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Leukoplast (1 Rolle)
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Selbsthaftende Fixierbinde (1 Stück)
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Beatmungstuch (1 Stück)
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Verbandsschere
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Splitterpinzette
Praktische Ergänzungen:
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Pinzette (für Zecken, Splitter …)
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Nagelzwicker & Nagelfeile
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Einweghandschuhe (am besten in mehreren Größen, ganze Schachtel & aus Nitril bzw. latexfrei, da es zu Unverträglichkeiten von Latex kommen kann)
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Pflaster (verschiedene Größen, gerne mit Kinder-Motiven, latexfrei)
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Blasenpflaster (Kinder können eine Latex-Unverträglichkeit haben)
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Instant-Kältekompressen (3–4 Stück für unterwegs)
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Kältekompressen für den Kühlschrank (ca. 3 Stück)
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Plastiksackerl oder Kübel (für Übelkeit)
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Küchenrolle oder Zellstoff
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Octenisept Desinfektionsspray
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Hand-Desinfektionsmittel
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Fieberthermometer (wenn vorhanden)
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kleine Taschenlampe/Handy-Taschenlampe dabei haben
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Wundsalbe*
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Lavendelöl*
* Achtung: Vor Anwendung von Arzneimitteln unbedingt Rücksprache mit den Erziehungsberechtigten halten!
Wichtige Notfallnummern (Österreich)
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Rettung / Notarzt: 144
Direkt bei medizinischen Notfällen, Verletzungen oder lebensbedrohlichen Situationen. -
Feuerwehr: 122
Bei Bränden, Rauchentwicklung oder technischen Notfällen. -
Polizei: 133
Bei Gefahr durch Personen, Diebstahl, vermisste Kinder usw. -
Euronotruf: 112
Europaweit gültig – funktioniert auch ohne Netz oder mit gesperrter SIM. -
Ärzte-Notdienst: 141
Für medizinische Hilfe außerhalb der regulären Ordinationszeiten. -
Apotheken-Notdienst: 1455
Gibt Auskunft, welche Apotheke in der Nähe aktuell geöffnet hat. -
Vergiftungszentrale Wien: +43 1 406 43 43
Sofortkontakt bei Verdacht auf Vergiftungen (Medikamente, Pflanzen, Reinigungsmittel etc.).