Lavere aude! Habe Mut dich deiner Waschmaschine zu bedienen

Wir leben in unserem Vierpersonen-Haushalt meinem Empfinden nach eine gute Aufteilung von Erziehungs- und Erwerbs- und andern Pflichten. Unsere Aufgaben-Score-Cards sind ausbalanciert. Ich scheue hier auch keinen Benchmark!
Allerdings gibt es eine Sache, vor der hab ich mich immer gefürchtet. Alleine schon das Denken an die Konsequenzen unsachgemäßer Handhabung lösen bei mir unkontrollierbaren Angstschweiß aus.

Ich gestehe hiermit offiziell: Ich fürchte mich vor unserer Waschmaschine!

Jeder Vater wird bestätigen, dass die Wahl einer Waschmaschine zu den entscheidendsten Phasen im Elternwerden gehört. Sei es dass im Freundeskreis schon Kinder herumwuseln, sei es durch die Lektüre diverser Baby-Ratgeber: Das Thema Waschmaschine taucht unvermittelt und mit ganzer Wucht im Leben einer jeden werdenden Familie auf!

Dann gibt es nur drei Strategien: kämpfen, totstellen oder flüchten. Ich habe mich vor vier Jahren sieben Monaten und 2 Tagen entschieden: ich stell mich tot! Die Maschine und ich haben eine Pakt: ich greif sie nicht an und sie lässt mich in Ruh! Meine Frau akzeptiert unser Nichtverhältnis und ich liebe sie dafür.

Vor einigen Tagen jedoch fing dieses Arrangement zu bröckeln an: Meine liebe Frau war geplanterweise ein paar Tage nicht zu Hause. Ich musste arbeiten aber die Kinderbetreuung war gut organisiert, das Bettgehritual funktionierte reibungslos und wir hatten eine tolle Zeit. Ich fühlte mich als kurzzeit-alleinerziehender Papa völlig Herr der Lage. Aber tief im Dunkel unserer Wäschekiste bahnte sich ein wohl gehegtes Geheimnis unausweichlich seinen Weg ins Bewusstsein: Wir haben bald kein sauberes Gewand mehr!!!

Entschlossenes Handeln musste her! Ich nahm allen Mut zusammen, griff zum Telefon und frage meine Angebetete: „Wie lautet der Code für die Kindersicherung unserer Waschmaschine?“

Danke für so viel Vertrauen!

Wolfgang Schönleitner, Vater von zwei aufgeweckten Töchtern

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