Natur und ich

Während der Landesgartenschau in Schärding werden von kirchlicher Seite verschiedene seelsorgliche Angebote gesetzt und in diesem Rahmen unterschiedliche Themen beleuchtet. Im Mai dreht sich alles um die Themen Schöpfung und Natur...
Zu allen Zeiten und in allen Kulturen beschäftigt sich die Menschheit mit der Frage nach dem „Anfang aller Dinge“. Überall auf der Welt suchen Menschen nach Erklärungen für den Ursprung der Welt und haben ihre Vorstellungen in Form von mythischen Bildern wiedergegeben. Mit diesen Bildern drücken sie aus, was ihnen in ihrem spirituellen und alltäglichen Leben wichtig ist. All diese Mythen spiegeln das Bedürfnis nach einer höheren Macht wider, die aus einem ursprünglich chaotischen Zustand eine Ordnung herbeiführt.
Unterschiedliche Schöpfungsmythen aus aller Welt:
Voluspa (nordgermanisches Schöpfungslied)
Mythos der brasilianischen Ureinwohner:innen
Traumzeit-Mythos der australischen Ureinwohner:innen
Jüdisch-christliche Schöpfungsmythen:
Das Alte Testament setzt gleich mit zwei Erzählungen über die Entstehung der Welt ein, die unterschiedliche Akzente setzen:
In Genesis 1 finden wir einen auf sieben Tage angelegten Hymnus auf den EINEN Schöpfergott (in Abgrenzung zu den Mythen der damaligen Nachbarländer, die in der Schöpfung größtenteils mehrere Götter am Werk sahen).
Die einige Jahrhunderte ältere Schöpfungserzählung im zweiten Kapitel setzt zu einem Zeitpunkt an, als die Erde schon da ist – Gott tritt hier als eine Art Gärtner auf, der zunächst den Mann aus Ackerboden formt und ihm immer mehr Lebewesen zur Seite stellt.
Beiden Erzählungen geht es logischerweise um kein Protokoll der genauen Entstehung der Welt. Es geht den Texten weniger darum, dem „Wie“ auf den Grund zu gehen, sondern vielmehr festzuhalten, wer dahintersteckt. Für das Juden- und Christentum ist nicht entscheidend, wie genau die Welt entstanden ist – viel wichtiger ist die Überzeugung: Unser Gott hat sie entstehen lassen.