Allerseelen

Im Rahmen einer Eucharistiefeier gedachten wir am 2. November besonders der im letzten Jahr Verstorbenen aus unserer Pfarre und zündeten für sie Kerzen im Altarraum an. Auch entlang des "Weges der Tränen" in unserem Gedenkpark entzündeten wir Kerzen.
Pfarrer Zeiger gab uns dazu einige Anregungen zum Nachdenken, wenn er sagte:
„Für uns Christen bedeutet der Tod nicht das Ende, nicht die Auslöschung unserer ganzen Persönlichkeit. Der Tod ist für uns ein Tor, durch das wir alle einmal gehen werden. Ein Tor zu einem Leben, in dem es keine Trauer und keinen Schmerz mehr gibt. Zu einem Leben in Liebe und Freude – ohne Grenzen, ohne Ende.
Irgendwann werden wir alle den großen Fluss am Rande der Welt, von dem die folgende Geschichte erzählt, überqueren.
In dieser Erzählung heißt es:
Ein Hirt saß bei seiner Herde am Ufer eines großen Flusses, der am Rande der Welt fließt. Wenn er Zeit hatte, schaute er über den Fluss und spielte auf seiner Flöte.
Eines Abends kam der Tod über den Fluss herüber und sprach: „Ich komme und möchte dich mitnehmen auf die andere Seite des Flusses. Hast du Angst?“ – „Warum Angst?“, fragte der Hirte, „ich habe immer hinübergeschaut, seit ich hier bin. Ich weiß, wie es dort ist.“
Da legte ihm der Tod die Hand auf die Schulter, und der Hirt stand auf. Dann nahm ihn der Tod an der Hand und fuhr mit ihm über den Fluss, so als wäre nichts. Das Land am anderen Ufer war ihm nicht fremd, dem Hirten. Und die Töne seiner Flöte, die der Wind hinübergetragen hatte, waren noch da.“