Geschichte der Pfarrgemeinde Eggerding
1190 wurde erstmals Eckharding in einer Urkunde genannt, mit der der Kirchenvogt Hermann der Schwarze im Einvernehmen mit seinem Sohne Hermann für sein Seelenheil ein Gut in Eckharding im Thale zur Errichtung eines Spitales für Arme stiftete.
Während des „Österreichischen Erbfolgekrieg“ (1740-1780) schleppten Soldaten 1743 die Pest in unsere Gegend ein. In der Altpfarre St. Marienkirchen zählte man 427 Todesfälle, davon 129 im Gebiet von Eggerding und Mayrhof. In einigen Bauernhäusern waren die Leute bis auf die Kleinstkinder gestorben, um die sich meist ein alter Schafhüter kümmerte.
In St. Marienkirchen wurde ein eigener „Pestfreithof“ angelegt. Um den Weg dorthin zu ersparen, errichteten auch die Eggerdinger angeblich auf der Hochfläche beim Wasenseder einen solchen. Jedenfalls erinnert ein grobbehauenes Steinkreuz an der Straße zum Wasenseder, zwischen Bader und Sieglbauer an der Harter Straße, noch an jene Zeit.
Stift Reichersberg war von jeher ein bedeutendes kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Die Chorherren gingen nicht allein in der Urbarmachung der Gegend als Pioniere voran, sie führten auch bis zur Aufhebung der Untertänigkeit (1848) die Wirtschaftsaufsicht über etwa 1400 bäuerliche Anwesen. Besonders um Eggerding her hatten sie einst viele Rechte.
Um 1190 wurde Schardenberg in einer Stiftungsurkunde erstmals als „locus cum praediolis“ (Ort mit kleinen Gütern) genannt. Damals verkauften Hermann der Schwarze und zwei andere Männer, Pilgrim und Werinhart, für 60 Denare ihre „praediola“(Güter) zu Eckharding dem Stifte Reichersberg. Hermann besaß dort das Thalergut, Pilgrim das Wimmergut und Werinhart das Mayergut.
1198 legte Erzbischof Albert von Salzburg grundsätzich fest, dass ein Reichersberger Chorherr Verwalter des Gutes Mukkenwinkel und des Weinberges (Weinbergergut) sein müsse. 1240 wurde der Hochschacher erstmals genannt, und zwar als Besitz des Stiftes Reichersberg. Auch die Siedlungen Edenaichet und Mayrhof bis hinunter nach Oberndorf gehörten zum Stifte und wurden von Vikaren in Antiesenhofen kirchlich betreut.
Noch heute gehören verschieden große Waldflächen am Hochschacher und Tannberge dem Stift. Weiteren Stiftungsurkunden zufolge bestanden Leibgedingsverpflichtungen zum Stifte: 1390-1404 auf dem Gut zu Fellern, 1391 auf dem Gobelgute (Kobler) zu Mukkenwinkwl, 1392 auf dem „Gut in dem Tale“ (Daller) des Heinrich von Drächselheim. 1400 schenkte Wernhart Reindl zu Guteneck, Pfleger in Schärding, sein „Gut im Tale“dem Stifte. 1477 verkaufte Achaz Wispekh dem Stifte sein Gut zu Hunzpüchl und ein Gut zu Stadelödt.
Leibgedingsverpflichtet zum Stifte Reichersberg aber waren auch 1486 das Gut „ze Wies“, das früher ein passauisches Lehen war, 1487 das Gut zu Weixelperk des Augustin Mühlleitner, 1527 ein Gut zu Hunzpüchl des Hannes Hacklöder. 1614 verkaufte Stephan Pirmansberger dem Stifte das Schustergut zu Pirmansberg (Piepatzperg, GB.Schdg. I/275f.) - Auszüge aus Schmoigls Niederschriften
Nach Abtretung des Innviertels von Bayern an Österreich (1779) begann 1784 Kaiser Josef II. große kirchliche Reformen durchzuführen. Bisher war die große Diözese Passau vom früheren Mittelalter her in Archidiakonate und diese wieder in Dekanate aufgeteilt.
Unser Gebiet gehörte zum Archidiakonate Mattsee, bzw. zunächst zum Dekanat Aspach und später zum Dekanat Schärding, dem u.a. auch das Pfarrvikariat St. Marienkirchen mit Eckharting, aber auch die Klosterpfarren Reichersberg und Suben sowie die Pfarren Obernberg - St. Georgen mit Mörschwang unterstanden.
Heute gehört Eggerding zum Dekanat Andorf.
Die Pfarrsprengel waren nun allerdings ihrem Umfange nach sehr verschieden. Manche Dörfer wurden auf zwei verschiedene Pfarren aufgeteilt, so auch Eggerding. Es sind drei Gemeinden, die in der Pfarre vereint sind: Eggerding, Mayrhof und St. Marienkirchen bei Schärding.
Von der Gemeinde Mayrhof gehören die Ortschaft Mayrhof zur Pfarre Eggerding, die Ortschaften Oberndorf und Heiligenbaum gehören zur Pfarre Lambrechten.
Von der Gemeinde Eggerding gehört Maasbach zur Pfarre Antiesenhofen, nur die Hausnummer 30, 31 und 32 gehören zur Pfarre Eggerding.
Von der Gemeinde St. Marienkirchen bei Schärding gehören die Häuser der Ortschaften Bernedt Nr. 3, 5 und 7; der Ortschaft Hackledt Nr. 6, 10, 18, 19, 22, 36 und 52; der Ortschaft Wernhartsgrub 7, 17, 15, 16; und der Ortschaft Edenrad Nr. 19 zur Pfarre Eggerding.
Von der Gemeinde Eggerding gehören die Häuser von Hundshagen Nr. 3, 9 und 10 zur Pfarre St. Marienkirchen bei Schärding und der Flieher in Hundshagen zur Pfarre Taufkirchen/Pram.