Wallfahrt nach Schärding

Der Blindenseelsorger Mag. Franz Lindorfer erwartete uns vor der Stadtpfarrkirche Schärding zur Feier der Heiligen Messe zum Thema „Mariä Namen“.
Vor dem Gottesdienst begrüßte uns Pfarrer KonsR Eduard Bachleitner und wünschte uns eine gute Wallfahrt und ein schönes Erlebnis in der Landesgartenschau.
H. Franz ging in der Predigt auf die Lesung aus dem Buch Jesaja ein, in der es heißt: „Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt. Denn wir die Erde die Saat wachsen lässt und der Garten die Pflanzen hervorbringt, so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor und Ruhm vor allen Völkern.“ Es sind Bilder, die aus dem menschlichen Leben (Braut und Bräutigam) und aus dem Gartenbau (Wachsen der Saat und Gedeihen der Pflanzen) entnommen sind. Sie drücken aus, dass der Mensch, der auf Gottes Wort hört, vom Herrn gesegnet wird und die Menschen an seinen Taten den Segen Gottes erkennen können.
Der Blindenseelsorger hat auch versucht, einen Bezug von der Erzählung von der Verkündigung der Geburt des Herrn und den Eindrücken von der Landesgartenschau herzustellen: Maria hat Gnade gefunden bei Gott. Sie erfährt sich als von Gott gesegnet. Und aus diesem Grund kann sie wie ein Garten sein, in dem Schönes heranwächst, in dem die Pracht der Blüten sich entfaltet und in dem gute Früchte heranwachsen.
Blindenseelsorger Franz erklärte uns nach dem Gottesdienst die Geschichte der Kirche und was es alles zum Sehen gibt, und einen kurzen Überblick über die Geschichte der Pfarre und Kirche Schärding. Die Stadtpfarrkirche Schärding ist dem Hl. Georg geweiht. Durch die französische Beschießung 1809 brannte sie aus und wurde 1814 wieder hergestellt. 1975 bis 1979 wurden das Kircheninnere und die Altäre völlig restauriert und in barockem Stil sehr gehoben.
Nach dem Gottesdienst ging es zum Mittagessen, und anschließend waren wir gespannt auf die Landesgartenschau, denn, das Prospekt hatte in uns schon große Erwartungen wachgerufen. Dort steht gedruckt: „Unter dem Motto „INNs GRÜN“ verwandelt sich Schärding in ein beeindruckendes Gartenparadies. Erlebe eine Welt voller lebendiger Farben, duftender Kräuterbeete und eines neu gestalteten Landschaftskonzepts.“
Am Nachmittag erwarteten uns Frau Katharina Wimmer (Gärtnerin) und Frau Marianne Hackl (Kräuterpädagogin) beim Eingang zur Landesgartenschau. Sie sagten, dass sie noch nie eine Blindengruppe geführt haben, aber sie hätten einiges vorbereitet und wir sollten uns melden, wenn wir etwas nicht verstehen.
Die Kräuterpädagogin hat uns eine Papiertasche mit Kräutern gereicht, um uns die Bedeutung und Heilkraft dieser Kräuter zu erklären. In der Papiertasche war ein Blatt des Spitzwegerichs und ein Blatt des Gartenkrautes „Gundermann“. Wir sollen keines diese Kräuter als „Unkraut“ bezeichnen. Wächst eine Pflanze im Garten sehr üppig, dann wird man diese Pflanze wohl brauchen.
Wir haben Blumen betastet und daran gerochen. Wir durften auch eine Skulptur betasten, die von zwei Steinmetzen aus Granit gefertigt wurde und zwei Zahnräder zeigt, die ineinander greifen.
Nach zwei Stunden mussten wir leider die Führung beenden, weil wir sonst den Zug nicht mehr erreicht hätten.
Die Führung durch die Landesgartenschau war für uns durch das große Engagement der beiden Frauen ein großes Erlebnis. Wir danken für ihr Bemühen, den Blinden das Wesentliche der Landesgartenschau zu erklären.
Bericht: Monika Aufreiter und Franz Lindorfer
Gruppe vor der Kirche
Stadtplatz von Schärding
Eine Gärnerin und eine Kräuterpädagogin führen uns durch die Landesgartenschau
Marianne Hackl verteilt an alle Teilnehmer ein Sackerl mit Kräutern
Ein Platz zum Innehalten
Skulptur zum Betasten
Ein Platz zum Rasten
Grün der Natur und Farben der Künstler
Blumenpracht vom Anfang bis zum Ende