Freude über die Rückkehr der Pflegeheimseelsorge

Als Verantwortlicher für die Pflegeheimseelsorge (PHS) in der Diözese Linz bedanke ich mich ganz herzlich bei den Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Fachbereichen in den Pflegeheimen
- für die besondere Verantwortung, die Sie in dieser Zeit zu tragen hatten,
- für die Fürsorge, die sie den BewohnerInnen angedeihen ließen und
- für den langen Atem, der in dieser Zeit besonders gefordert war.
Langsam und ungleichzeitig dürfen wir Alten- und PflegeheimseelsorgerInnen (APHS) nach einer etwa zweimonatigen Coronapause wieder in unsere seelsorglichen Wirkungsstätten der Pflegeheime zurückkehren. Darüber freuen wir uns sehr! Herzlichen Dank auch an all meine KollegInnen, die auf ihre ganz persönliche und sehr engagierte Weise die Seelsorge von draußen gestaltet haben. Aber nicht alle hatten eine staatlich verordnete seelsorgliche Zwangspause. Denn drei von 30 KollegInnen in der Pflegeheimseelsorge konnten auch in der Coronapause seelsorglich tätig sein, der Situation angepasst zwar, aber immerhin in den Pflegeheimen und nicht draußen. Ich denke in diesen Pflegeheimen wurde auch in dieser für alle Beteiligten schwierigen Zeit das gelebt, was jeden Menschen, auch jeden alten und jeden dementen Menschen, zutiefst bestimmt: die untrennbare Einheit von Körper, Geist und Seele. Dazu ist Seelsorge erforderlich, gerade in dieser Zeit, mit dem Personal, für die BewohnerInnen.
Seit 20 Jahren wird in den oberösterreichischen Alten- und Pflegeheimen Palliative Care in die Pflege implementiert. Zur palliativen Pflege gehört der seelsorgliche Teil dazu, sonst ist es keine Palliative Care. In ca. ⅔ der 135 oberösterreichischen Pflegeheime wurde diese Implementierung bereits durchgeführt. In 44 Pflegeheimen sind die oben genannten 30 hauptamtlichen APHS tätig, die speziell für diese Art der Seelsorge im Kontext einer palliativen Pflege ausgebildet sind.
In der „Coronazeit“ sind die Nachteile, dass die Pflegeheimseelsorge nur Systempartner ist, offen zutage getreten. Eine 91-jährige Bewohnerin im Altenheim Mauthausen hat das in einem Gespräch deutlich formuliert: „Vor allem alte Menschen brauchen seelsorgliche Gespräche, weil man hier etwas bespricht, was man mit dem Personal und mit der eigenen Familie nicht besprechen will oder kann.“
Diese Aussage bringt mein Anliegen auf den Punkt. Zu einem ganzheitlichen Pflegekonzept gehört die Pflegeheimseelsorge essentiell dazu, auch in Krisenzeiten.
Rupert Aschauer
PS: Gerne dürfen Sie uns Ihre Erfahrungen, Anregungen und Mitteilungen dazu per mail an: altenpastoral@dioezese-linz.at senden.